Nach einer Zeit als Flakhelfer und Kriegsgefangener zog er zu seiner Mutter nach Eutin, absolvierte dort am Johann-Heinrich-Voß-Gymnasium das Abitur und besuchte anschließend die Schloßkunstschule in der Orangerie des Eutiner Schlosses. 1947 wurde er Student an der Kunstschule in Hamburg, wo er sich in der Klasse Freie Graphik bei Willi Tietze einschrieb. Seine Mitschüler waren unter anderen Horst Janssen und Reinhard Drenkhahn. Nach einer Unterbrechung nahm er das Studium 1950 wieder auf, das er 1951 bei Willem Grimm abschloss. Anschließend wirkte er als Lehrbeauftragter an der Hochschule für bildende Künste Hamburg für die Techniken der Lithografie und Radierung. Ebenfalls 1951 druckte er für Emil Nolde („Der König und seine Mannen“, Radierung) und 1952 für Oskar Kokoschka die Grafik-Suite „Ann Eliza Reed“ mit elf Lithografien.
Nach einer frühen, im Wesentlichen realistischen Schaffensphase entwickelt er ab etwa 1959 den für ihn charakteristischen Stil. Seine frühen Werke zeigen zerstückelte, disproportionierte Körper vor leerem Hintergrund. 1960 kam es zur Beschlagnahmung des Lithographie-Zyklus „qui s'explique“ durch die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen unsittlicher Darstellungen. Die Rückgabe erfolgt 1985 ohne Kommentar durch die Staatsanwaltschaft. 1961 erhält Wunderlich den Kunstpreis der Jugend für Graphik, mit dem Preisgeld verlegte er seinen Wirkungskreis nach Paris.
1962 arbeitete er in der Werkstatt Desjobert in Paris, erstmals konnte er vom Verkauf seiner Lithografien leben. 1963 kehrte er nach Hamburg zurück und wurde (bis 1968) – als Nachfolger von Georg Gresko – Professor an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und begann 1969 unter dem Einfluss von Salvador Dalí mit der Erstellung von Skulpturen und Plastiken aus Bronze.
Paul Wunderlich war seit 1971 mit der Fotografin Karin Székessy verheiratet. Er lebte und arbeitete in Hamburg und Saint-Pierre-de-Vassols (Provence), wo er nach kurzer schwerer Krankheit am 6. Juni 2010 starb.
Quelle: Wikipedia
Aus der Mappe "Französische Gärten"
Radierung handsigniert, 1982